Exkursion der Jahrgangsstufe 11 nach Weimar

Am Morgen des 21. 9. 2017 trafen wir uns in Marktredwitz an der Schulstraße, um von dort aus in Richtung Weimar aufzubrechen. Nach zweieinhalb Stunden Busfahrt erreichten wir die Jugendherberge, wo wir zunächst unser Gepäck abgeben konnten. Danach folgte für jeden der fünf Deutschkurse eine Stadtführung durch Weimar. Dabei erhielten wir einen Überblick über die Stadt und ihre Vergangenheit; die Weimarer Klassik und das Dritte Reich standen dabei im Vordergrund. Im Verlauf des Rundgangs besichtigten wir viele Gebäude und Orte, die eine wichtige Rolle in der Weimarer Geschichte gespielt hatten, zum Beispiel das Stadtschloss von Carl August, das Herder-Denkmal und das Schiller-Grab.

Anschließend trafen wir uns an der Mensa der Bauhaus-Universität, um dort Mittag zu essen. Danach folgte ein einführender Vortrag, in dem uns die hier angebotenen Studiengänge (Architektur und Urbanistik, Bauingenieurwesen, Kunst und Gestaltung sowie Medienkultur bzw. -informatik) vorgestellt wurden. Zudem erhielten wir allgemeine Tipps für das Leben während des Studiums in dieser Stadt. Daraufhin bekamen wir einen Einblick in die Einrichtungen der Universität; dazu wurden die einzelnen Kurse von Studierenden über den Campus sowie in verschiedene Werkstätten geführt. Danach hatten wir einige Stunden Zeit zur freien Verfügung bis zum nächsten Programmpunkt.

Um 19 Uhr begann im Audimax ein Vortrag über die Erinnerungskultur in Weimar. Dr. Paul Kahl von der Universität Göttingen informierte dabei über die Rolle der Stadt als Gedenkort nach dem Tod der Klassiker Goethe und Schiller und verdeutlichte – auch anhand von historischen Fotografien – die späteren Verbindungen der Weimarer Kultur mit dem Nationalsozialismus. Nach dem Vortrag kehrten wir in die Jugendherberge zurück, um dort die Zimmer zu beziehen.

Nachdem wir am nächsten Tag die Zimmer geräumt und gefrühstückt hatten, besichtigten wir zunächst Goethes historisches Wohnhaus, wodurch wir eine bessere Vorstellung von seinem Leben und seinem Charakter erhielten. Bei der darauf folgenden Führung durch die Ausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“ im Goethe-Nationalmuseum wurde gezeigt, warum der Schriftsteller nach Weimar kam und wie viele Aufgaben er dort als Minister zu erledigen hatte. Außerdem konnte man sich ein Bild von seiner ungewöhnlichen Arbeitsweise als Dichter machen. Verdeutlicht wurde auch, dass Goethe neben dem Schreiben noch weiteren Leidenschaften wie der Natur-Forschung nachging. Bevor wir uns wieder mit den anderen Gruppen an der Jugendherberge trafen, hatten wir noch Zeit für eine längere Mittagspause.

Am frühen Nachmittag fuhren wir dann zur KZ-Gedenkstätte Buchenwald, wo wir eine andere Seite Weimars kennenlernten. Zunächst bekamen wir dort bei einer Filmvorführung einen Überblick über die Geschichte des Konzentrationslagers. Anschließend wurden wir in Gruppen über das Gelände der Gedenkstätte geführt und dabei über den Aufbau des Lagers, das Leben der Häftlinge und ihre Arbeitsbedingungen informiert. Vor allem bei der Besichtigung des Krematoriums wurden wir uns der damaligen Verbrechen bewusst und wir gedachten an diesem Ort der Opfer. Mit vielen bleibenden Eindrücken traten wir schließlich die Heimreise nach Marktredwitz an.

Mara Hollerung, Q11