Studienfahrt nach Lissabon

Über dem Wappen der Stadt Lissabon, einem schwarzen einmastigen Segelschiff,  befindet sich eine schwarzgefugte goldene Mauerkrone mit Zinnentürmen, darin je ein schwarzes Portal, unter dem Schild ein weißes Band mit der dreiteiligen Devise in schwarzen Majuskeln: „MUI NOBRE E – SEMPRE LEAL – CIDADE DE LISBOA“ , auf Deutsch „Sehr edle und stets treuergebene Stadt Lissabon“.

Damit war das Motto für die diesjährige Studienfahrt nach Lissabon bereits in Worte gefasst: Am Samstagmorgen, dem 23.9.2017, machten sich die beiden Lehrkräfte Eva Konz und Stefan Pitterling mit einer 25-köpfigen Schülergruppe der Q12 auf den Weg in die portugiesische Hauptstadt. Nach einer vierstündigen Busfahrt und dem Check-In am Flughafen war es soweit:  Die Maschine hob in Richtung Süden ab. Für einige Jugendliche war es der erste Flug und daher ein ganz besonderes Erlebnis. In Lissabon angekommen lernten die Schüler eine sehr majestätische Stadt mit Fliesenfassaden und mittelalterlichen, engen Gassen kennen.

Mit der Fähre überquerten die Schüler am folgenden Tag den Tejo, um anschließend vom Ufer des Flusses mit dem Bus nach Almada zur Statue des Cristo-Rei zu fahren. Mit einem Fahrstuhl gelangte man zu den Füßen des Wahrzeichens von Lissabon, der 1959 errichteten 113 Meter hohen Christusfigur. Von dort aus hatte man einen beeindruckenden Ausblick auf die Stadt. Nachdem man durch die Stadt Almada schließlich ans Ufer kam, entschied man sich für einen kleinen Spaziergang, um die Kunstwerke der Sprayer an den alten Fischerruinen am Tejo zu bewundern. Nachmittags erkundeten die Schülerinnen und Schüler das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (Museu Colecção Berardo), in dem unter anderem Werke von Warhol und Picasso bewundert werden können. Von dort aus besuchte die Gruppe das bekannte Seefahrerdenkmal Padrão dos Descobrimentos und das 400 Jahre alte spätgotische Kloster. Viele pausierten in der Pastelaria Pasteis de Belem, in welcher die süße portugiesische Spezialität Pasteis de Nata zubereitet wird.

Am Montag genossen die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrer einige entspannte Stunden am Strand von Carcavelos. Bei 28°C, Sonnenschein, einer leichten Brise, Eis und gutem Essen verbrachten die 12.-Klässler eine entspannte Zeit. Der anschließende Rundgang zum Fluss führte an dem bekannten Personenaufzug Elevador de Santa Justa wie auch an dem Triumphbogen Arco da Rua Augusta und dem Praca do Commercio vorbei. Schließlich aßen alle bei einem romantischen Sonnenuntergang mit Ausblick auf den beleuchteten Cristo-Rei und die Brücke Ponte 25 de Abril ihre mitgebrachten Speisen und nutzten den angenehm warmen Abend.

Der Dienstag begann mit der Erkundung der Innenstadt Lissabons. Anschließend machte man sich auf den Weg in die deutsche Schule von Lissabon, in der die Gruppe sehr freundlich von der Direktorin Renate Matthias begrüßt wurde. Anschließend wurden sie von einigen Abiturienten durch den Gebäudekomplex geführt. Alle waren sehr beeindruckt von dieser großen Schule und auch davon, wie gut die Schülerinnen und Schüler die deutsche Sprache beherrschten. Nach dem Besuch in der Schule fuhr man mit der Metro in die Altstadt Alfama, wo verwinkelte Gassen, viele Tuk-Tuks und der Markt der Diebinnen die Jugendlichen erwartete. Nach der Besichtigung der Catedral Sé Patriarcal, welche die Hauptkirche der Stadt Lissabon ist und gleichzeitig die Kathedrale des Patriarchats von Lissabon, begleitete Oberstudienrat Pitterling die Gruppe zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man den Hafen überblicken konnte.

Im Anschluss imponierte der Markt von Cascais die Gruppe vor allem durch seine Größe und Vielfalt: Von Kleidung und Accessoires über exotisches Obst und Gemüse gab es auch eine eindrucksvolle Fischhalle. Später brachte ein Bus alle zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, dem Cabo da Roca. Alle hatten eine Stunde Zeit, um die faszinierenden Eindrücke aufzunehmen. Viele Fotos wurden gemacht und das etwas bewölkte Meer und die Felsen bewundert.

Für die Abreise am Donnerstag mussten alle sehr früh aufstehen. Bis auf die Verspätung des Fluges zurück nach Stuttgart und der sehr staureichen Busfahrt verlief die Rückreise ruhig. Das Kennenlernen dieser außergewöhnlichen und edlen Stadt, der portugiesischen Sprache und der charismatischen Bewohner wird für die Schüler ein unvergessliches kulturelles Erlebnis bleiben.