Gymnasium macht einen Schritt zu mehr Nachhaltigkeit

Mehrweg-Becher löst Einweg-Pappbecher ab. In der Mensa gibt es bald „Coffee to go“ in hochwertigem Porzellan.

Marktredwitz – „FAIRbulousCUP“, auf diesen Namen haben die Schüler der Klasse 9a den neuen Porzellanbecher getauft, der jetzt in der Aula vorgestellt wurde. Der Name setzt sich aus den Bestandteilen „fair“ für „gerecht“, „fabulous“ für „fabelhaft“ und „Cup“ für „Becher“ zusammen. Er wird in Kürze die Pappbecher ablösen, in denen in der Mensa bisher „Coffee to go“ verkauft wurde. Statt aus einem Wegwerfartikel sollen Schüler und Lehrer ihren Kaffee künftig aus „Porzellan für die Sinne“ trinken, wie der Hersteller KAHLA Porzellan seinen komplett in Deutschland hergestellten Becher bewirbt.

Hintergrund ist das Umdenken, das die beiden Projekte „Partnerschule Verbraucherbildung“ und „Umweltschule“ am Otto-Hahn-Gymnasium bewirkt haben. Die verantwortlichen Lehrer, Oberstudienrätin Heike Schöpe und Oberstudienrat Stefan Pitterling, beschäftigen sich dabei mit ihren Schülern unter anderem mit Mehrwegsystemen und mit fairem und nachhaltigem Konsumverhalten. In Zusammenarbeit mit Karin Vogel, der Leiterin der Mensa, haben die beiden Lehrer ihre erste Idee mit dem Kaffeebecher weiterentwickelt. Das Landratsamt Wunsiedel stellte 2.000.- Euro zur Verfügung. Und dank eines guten Drahtes zum geschäftsführenden Gesellschafter von KAHLA, Holger Raithel (er war ein Schulkamerad von Heike Schöpe), gab es einen Sonderpreis. So konnten 200 Becher gekauft werden, die gegen ein Pfand von 10 Euro ausgeliehen werden können. Am Sommerfest der Schule werden die jetzt vorgestellten Becher erstmals angeboten. Damit sollen mehrere tausend Pappbecher pro Jahr eingespart werden.

Ein besserer Genuss kombiniert mit einer Schonung unserer Umwelt, das ist also der zugrunde liegende Gedanke. Dazu gibt es noch einen finanziellen Anreiz: Ab dem kommenden Schuljahr steigt der Preis für einen Kaffee um zehn Cent – allerdings nicht für Kaffee, der in einem neuen „FAIRbulousCUP“ geholt wird. Heike Schöpe und Stefan Pitterling hoffen so auf möglichst viele Nutzer.

„Kaffee ist das Beste im Leben – Und aus diesem coolen Becher nun sowieso!“ So urteilte ein Schüler aus der 9a über das Pausengetränk und dessen verbesserte Verpackung. Gut, der erfahrene Berichterstatter hofft, dass der Schüler in seinem Leben noch weitaus bessere Situationen erleben möge. Aber seine Aussage zeigt, dass er voll hinter dem neuen Konzept steht. So wie ihm ergeht es sicher vielen anderen Schülern und Lehrern genauso. Und eine Ausweitung auf die Schüler der Fachoberschule und der Berufsoberschule ist bereits angedacht. Übrigens: Das Otto-Hahn-Gymnasium ist die erste Schule in Bayern, die auf dieses Konzept umstellt. Na, dann gutes Gelingen!

Peter Pirner, Frankenpost