Lissabon-Fahrt

Nach 6 Wochen Sommerferien ist es soweit, die Schule fängt wieder an. Für uns Zwölftklässler bedeutet das nicht nur das Ende unserer letzten großen Ferien, sondern auch den Beginn einer wahrscheinlich sehr anstrengenden Zeit, da das Abitur nicht mehr weit entfernt ist. Bevor uns das alles aber bewusst werden kann, sind wir auch schon wieder weg. Und zwar geht es für 27 von uns auf Studienfahrt nach Portugal, in das bunte Lissabon!

Unter der Leitung des eingespielten Teams, den Lehrern Eva Konz und Stefan Pitterling, begann die Reise am Morgen des 15.9.18. Obwohl bei der Ankunft einige Koffer noch in Stuttgart sind, kann unsere gute Laune nicht getrübt werden. Das eindrucksvolle Lissabon und das vielfältige Programm gleichen das sofort aus.

Am Sonntagmorgen besichtigen wir unter der Führung von Herrn Pitterling, der selbst einige Jahre an der deutschen Schule in Lissabon unterrichtet hat, die Stadt. Danach besuchen wir das Kunstmuseum im Stadtteil Belém, das Museu Coleção Berardo für moderne und zeitgenössische Kunst. Hier begegnen wir vielen Legenden aus dem Kunstunterricht. Neben Werken von Picasso und Andy Warhol ist der Flaschentrockner von Duchamp die Krönung. Ein halbes Jahr begleitete er die meisten von uns im Kunstunterricht. Die Führung gestaltet sich dadurch sehr interaktiv, da uns noch weitere Ausstellungstücke bekannt sind. Nach der Museumstour haben wir die Möglichkeit, die berühmten Pasteis de Belém zu probieren und den örtlichen Kunsthandwerkermarkt zu durchstöbern.

Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Schiff nach Almada, wo wir den 28 Meter hohen Christo Reio bestaunen, der nach dem Vorbild der Jesusstatue in Rio errichtet wurde. Von der auf der Statue integrierten Plattform aus wird uns ein wunderbarer Blick über die ganze Stadt geboten. Anschließend wandern wir entlang des Tejo- Ufers durch ein altes Ruinengelände, welches ein echter Geheimtipp ist, da kaum Touristen anzutreffen sind. Außerdem sind die zerfallenen Häuserfassaden mit den verschiedensten Motiven bemalt und man hat einen schönen Blick auf die Ponte 25 de Abril. Zurück in der Stadt laufen wir durch die Alfama, die Altstadt von Lissabon, die mit ihren kleinen verwinkelten Gässchen, vielen Bergen und mosaikbestückten bunten Häuschen ein Paradebeispiel für die Schönheit Lissabons ist. Am Abend picknicken wir alle zusammen am Aussichtspunkt beim Bairro Alto.

Am Folgetag erhalten wir unsere Koffer. Mit Wechselklamotten ausgestattet fahren wir in die Deutsche Schule. Alle sind begeistert von der an der Schule herrschenden Atmosphäre, da diese als Privatschule und durch die relativ geringe Schülerzahl sehr innovativ und persönlich gestaltet ist.  Wir treffen ehemalige Kollegen von Herrn Pitterling, die uns einen Einblick in den Schulalltag gewähren. Ursprünglich wurde die Schule hauptsächlich von deutschen Schülern besucht, mittlerweile sind die meisten Schüler aus Portugal, da das deutsche Abitur und auch ein Studium in Deutschland angestrebt wird.

Im Anschluss besuchen wir die Ruine der Carmo-Kirche und das integrierte archäologische Museum. Hier sind vor allem die ausgestellten Mumien aus Peru ein Highlight, wie auch die Architektur der Kirche, die nach dem Erdbeben von 1755 zerstört und im neugotischen Stil wiederaufgebaut wurde, aber nicht fertig gestelllt ist. Danach besichtigen wir den berühmten Elevador de Santa Justa, der von einem Schüler von Gustav Eiffel errichtet wurde. Der Elevador sollte eine Verbindung zwischen der oberen und unteren Stadt schaffen.

Den Mittwoch, unseren letzten Tag in Lissabon, verbringen wir außerhalb der Stadt. Mit dem Zug geht es nach Cascais. Dort hat der lokale Markt alles zu bieten, was das Herz begehrt. Das Angebot umfasst frischen Fisch, Obst und kleine portugiesische Leckereien. Gestärkt fahren wir mit dem Bus zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Europas. Der Atlantik zeigt sich von seiner besten Seite. Es weht eine frische Brise und die Wellen schlagen gegen die Klippen.

Am Donnerstag fahren wir schon früh zum Flughafen. Wehmütig, aber erfüllt von vielfältigen Eindrücken, kommen wir nach einer relativ reibungslosen Fahrt am Abend in Marktredwitz an.

Die 5 Tage in Lissabon waren für uns alle ein Erlebnis, an das wir auch nach unserer Schulzeit noch gerne denken werden. Wir haben viele Eindrücke in einer Stadt gesammelt, in der die Menschen wie auch das ganze städtische Leben bunt, fröhlich und mitreißend sind. Zum Ende unserer Schulzeit stellt die Studienfahrt nach Lissabon einen schönen gemeinsamen Abschluss dar. Muito Obrigado Lisboa! Muito Obrigado Senhora Konz e Senhor Pitterling!