Langsam Trottende, meist Verschlafene, teils Motivierte, energisch Schreitende, eilig Huschende durchlaufen morgens die Pforten des Otto-Hahn-Gymnasiums. Seit Kurzem erstrahlt der vormals triste Durchgangsbereich in neuem Licht. Die Farbe an den Wänden und Türen strahlt den Ankommenden entgegen. Doch was sind das für seltsame Gestalten? Aus der Themenwelt von „Alice im Wunderland“ begegnen uns nun in Marktredwitz einige Hauptfiguren wieder. Sie begrüßen und mahnen uns. Allen voran die Herzkönigin, welche bestimmend den Weg ins Innere der Schule deutet und ihren Unmut gegenüber „Zuspätkommern“ zeigt. Ihr gegenüber der weiße Hase, der in der ursprünglichen Geschichte von Lewis Carroll stetig meint, dass er zu spät komme. An der OHG-Wand deutet der weiße Geselle auf seine Uhr, um auch noch die Verschlafensten an den Beginn des Unterrichts zu erinnern. Alice sitzt seelenruhig da und beobachtet das Treiben um sie herum. Auch die Raupe erträgt die morgendliche Betriebsamkeit mit stoischer Ruhe. Der Hutmacher zieht seinen Hut vor den fleißigen Schülern und über allem schwebt die Grinsekatze, die schon im Roman von 1865 als Alice‘ Ratgeber fungiert.
Das Schulhaus zu optimieren ist seit September 2017 Auftrag des P-Seminars unter Leitung von Eva Konz. Bereits einige Wandarbeiten wurden von den 15 teilnehmenden Schülern umgesetzt. Im Bereich des Mitteleinganges entstand ein großes Porträt von Otto Hahn. Treppaufwärts, Richtung Sekretariat wurden, bildlich gesprochen, die Fenster geöffnet und Licht und Luft strömt magisch ins Schulinnere. Porträt und Fensterrahmen wurden mit Acrylfarbe auf die Wand gebracht. Für die weitere Ausarbeitung wurde jedoch ein kompetenter Graffitikünstler eingeladen. Der freischaffende Michael Schoberth (Rebelstyle), der seit 1992 Graffitis sprayt, hat zusammen mit den Schülern des P-Seminars das Thema für den Haupteingang gewählt, Anordnungen besprochen und innerhalb der ersten Schultage dieses Schuljahres in einem Workshop das Graffitiwerk umgesetzt. Großes Lob ernteten die fleißigen Schüler für präzise Vorzeichnungen und gesprayte Meisterwerke. Der Fachmann konnte sich so auf die Detailarbeit konzentrieren. Im Treppenhaus beim Mitteleingang hat Herr Schoberth zusätzlich eine luftige Gardine illuminiert und so das Gesamtbild komplettiert.