Siebtklässler informieren sich über Cybermobbing

Vor gut einem Monat hat der Fußball-Weltmeister Toni Kroos festgestellt: „Cybermobbing ist ein Problem, das unsere gesamte Gesellschaft betrifft. Was sich einige Menschen hinter anonymen Profilen erlauben, ist weit unter der Gürtellinie, manchmal sogar im strafrechtlichen Bereich.“ Mobbing, ein gängiges Problem, das trotz mehrere Lockdowns nicht weniger aktuell oder gar verschwunden ist. Im Gegenteil: Das Internet bietet eine Plattform, auf der massiv bedroht und beschimpft wird.

Die knapp achtzig Schüler der siebten Klassen des Otto-Hahn-Gymnasiums hatten die Gelegenheit, sich in einem anschaulichen und sehr informativen Vortrag von Polizeioberkommissar Walberer über Hintergründe und Folgen des Cybermobbings zu informieren – passenderweise über die digitale Plattform BigBlueButton. Auch offene Fragen der Schüler*Innen wurden von Herrn Walberer ausführlich und verständlich beantwortet.

Mobbing geht über einen längeren Zeitraum. Das Mobbingopfer steht immer einer größeren Gruppe gegenüber. Cybermobbing (Synonym: Onlinemobbing) kann in Form von Beschimpfungen, Beleidigungen, Verleumdung oder Ausgrenzung mit elektronischen Hilfsmitteln auftreten. Zudem zählt beispielsweise auch die Übernahme einer anderen Identität dazu. Nach der JIM-Studie ist aktuell knapp jeder Dritte von Cybermobbing betroffen. Die Zahlen sind im letzten Jahr weiter angestiegen – vermutlich wegen der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown. Das Cybermobbing ist wesentlich gravierender, da eine „sichere Zone“ wie das Zuhause fehlt und durch das Internet einen höhere Reichweite vorliegt. Weiterhin fehlt eine gewisse Hemmschwelle durch die elektronische Distanz. POK Walberer betonte, dass „das Internet nie vergisst“: Daten sind über Jahre hinweg wieder abrufbar und gespeichert. Zudem machte er deutlich, dass Cybermobbing strafrechtlich schon bei Tätern ab 14 Jahren verfolgt wird. Schon das reine Weiterleiten von Screenshots mit persönlichen Inhalten oder Beleidigungen (z.B. in WhatsApp-Gruppen) zählen dazu. Der Referent empfahl, falls jemand selbst betroffen ist, keinesfalls online zu reagieren, Beweise wie z.B. Screenshots zu sammeln und sich bei Polizei oder Lehrern Hilfe zu holen. Er forderte die Schüler*Innen auf, Zivilcourage zu zeigen und nicht wegzusehen.

Dass (Online-)Mobbing in unserer Gesellschaft absolut nichts zu suchen hat, wurde den Schüler*Innen der 7. Klassen in der Veranstaltung nochmals deutlich gemacht. Die Anonymität im Internet ist in vielen Bereichen problematisch.

(Patrick Bachmann, Otto-Hahn-Gymnasium Marktredwitz)