Energievision 2050

„Energievision 2050 – Wie wollen wir leben?“

Mit dieser Frage beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler dreier Schularten des Schulzentrums Marktredwitz. Im Bereich der Energieerzeugung findet bereits seit Jahren ein Transformationsprozess statt, weg von fossilen Energieträgern hin zu regenerativen Energien. Um einen Eindruck zu bekommen, wie unsere Städte energetisch in einigen Jahren aussehen könnten, fand unter dem Motto „Energievision 2050 – Wie wollen wir leben?“ eine Bildungsveranstaltung statt, an der Schülerinnen und Schüler der FOSBOS Marktredwitz, des Otto-Hahn-Gymnasiums und der Fichtelgebirgsrealschule teilnahmen. Durchgeführt wurde diese von dem gemeinnützigen Verein „Die Multivision“, deren Ziel die Förderung der politischen und gesellschaftlichen Bildung von Jugendlichen ist.

Den Auftakt bildete ein Quiz, bei dem die Schülerinnen und Schüler im Klassenteam ihre Kenntnisse in den Bereichen Energie und Klimawandel unter Beweis stellen konnten. Der anschließende Animationsfilm zeigte die Vision, wie zukünftig Mobilität und Wohnen im urbanen Raum aussehen könnten. Dabei werden beispielsweise autonomes Fahren und Elektroautos zum Alltag gehören, wobei alle Fahrzeuge untereinander vernetzt sind. Die Batterien dieser Fahrzeuge werden mittels intelligenter Stromnetze auch als Energiespeicher genutzt und tragen somit zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Die Stromversorgung von elektrisch betriebenen LKWs mittels Oberleitungen wäre denkbar. Grundsätzlich wird die gesamte Energieerzeugung dezentral erfolgen, wobei Wind- und Photovoltaikanlagen den Löwenanteil zur Stromerzeugung beitragen werden. Sinnvollerweise könnten Photovoltaikanlagen Lärmschutzwände entlang von Autobahnen bilden oder als Überdachung von Fahrradwegen dienen. Auf jeden Fall werden diese zunehmend in Häuserfassaden integriert sein. Gleichzeitig wird eine energieeffiziente Bauweise den Energieverbrauch von Gebäuden reduzieren. Der heiß diskutierte Umstieg auf Wärmepumpen wird mit Nutzung der Abwärme aus U-Bahn-Schächten oder aus der Kanalisation gelöst. Eine besondere Rolle wird dem grünen Wasserstoff als Speichermedium und als Ersatz für fossile Energiequellen zukommen. Die parallel in Dubai stattfindende Weltklimakonferenz diskutierte den Ausstieg aus der Förderung fossiler Brennstoffe heiß und damit wird klar, dass dieses Ziel gar nicht in so ferner Zukunft liegt.

Über die im Film gezeigten Möglichkeiten und die damit verbundenen Probleme wurde anschließend in der Runde diskutiert. Hier wurde u. a. gefragt, ob es überhaupt genug Lithium für die erforderliche Anzahl von Elektrofahrzeugen geben würde und ob der Lithiumabbau nicht sehr umweltschädlich sei. Auch wollten die Schülerinnen und Schüler wissen, warum bestehende Kernkraftwerke nicht weiter genutzt werden würden und ob die Stromerzeugung mittels Kernkraft nicht grundsätzlich billiger sei. Auch die Erreichbarkeit des 1,5°-Ziel wurde angesprochen.

Insgesamt bot die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, sich mit den politisch aktuellen Themen auseinander zu setzen und sich viele innovative Ideen in Animation besser vorstellen zu können. Mit diesen Eindrücken verließen die Schülerinnen und Schüler die Veranstaltung, um in den nachfolgenden Unterrichtsstunden mit den Lehrkräften noch weiter über dieses Thema zu diskutieren. Am Ende der Veranstaltungen nutzten sogar einige interessierte Jugendliche die Gelegenheit bei den Referentinnen noch ganz persönliche Fragen zu klären.