Vortrag über herrschaftliches Freizeitverhalten

Das Interesse am Freizeitverhalten der Mächtigen war zu allen Zeiten groß und kann heutzutage per Smartphone und Handykamera voll ausgelebt werden. Vielfältige Paparazzi-Fotos entstehen so täglich. Interessiert man sich hingegen für die Hobby des Mächtigen vergangener Jahrhunderte sieht die Quellenlage düster aus. Nur wenig kann man aus offiziellen Chroniken, Jahrbüchern oder Lebensbeschreibungen erfahren.

Im Rahmen des W-Seminars „Königliches Freizeitverhalten oder Was macht der König, wenn er nicht regiert?“ hörten die Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmer einen spannenden Vortrag von Professor Dr. Stephan Freund von der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität über die Tätigkeiten der Herrscher des Früh- und Hochmittelalters abseits des Regierens. Dabei wurde deutlich, dass man beim sehr genauen Quellenstudium oft in Nebensätzen Antworten findet, wenn z.B. Kaiser Otto I. während der Jagd vom Tod seiner Gattin Edgith erfährt.  Der redselige Chronist Thietmar von Merseburg erzählt quasi beiläufig von Kaiser Heinrichs I. Trinkgelagen und anderen Schandtaten. Die Jugendlichen erfuhren Brisantes, Pikantes und Höchstwahrscheinliches, denn zumeist muss auch zwischen den Zeilen gelesen werden. Die Organisatorin Oberstudienrätin Mary Möller-Hartung und der Schulleiter Oberstudiendirektor Stefan Niedermeier dankten dem Gast aus Magdeburg herzlich für die kurzweiligen Fakten und den gelungenen Nachmittag am Otto-Hahn-Gymnasium.